Factoring Glossar

Das Nachschlagewerk für Unternehmer, Handwerksbetriebe und Finanzverantwortliche. Hier findest du präzise, verständliche Definitionen zu allen wichtigen Begriffen rund um Factoring, Forderungsverkauf, Debitorenmanagement und Liquiditätsmanagement. Alle Einträge sind praxisnah erklärt und mit untereinander verknüpft, damit du schnell weiterführende Infos findest.

Unser Ziel: klare Antworten statt Fachchinesisch – damit du Entscheidungen zur Finanzierung sicher treffen kannst.

Handwerker mit fragen zu factoring in oberschwaben

A

Abnahmeprotokoll

Ein schriftlicher Nachweis über erbrachte Bau- oder Handwerksleistungen.
Viele Anbieter – besonders beim VOB-Factoring – verlangen ein Abnahmeprotokoll als Voraussetzung für die Auszahlung.

Abtretungsverbot

Eine vertragliche Klausel, die die Forderungen nicht an Dritte abtreten lässt.
Kommt z. B. in der Automobilindustrie häufig vor und kann Factoring verhindern.

All-Inclusive-Modell

Ein Gebührenmodell beim Factoring, bei dem alle Kosten – inklusive Bonitätsprüfung und Vertragsgebühren – in einer einzigen Gebühr enthalten sind.
Das schafft hohe Transparenz.

API-Schnittstelle

Digitale Anbindung zwischen der Buchhaltungssoftware (z. B. DATEV, Lexware, sevDesk) und dem Factoring-Anbieter.
Sie ermöglicht die automatische Übertragung von Rechnungen und vereinfacht das Debitorenmanagement.

Ausfallrisiko

Das Risiko, dass Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlen.
Beim echten Factoring trägt der Factoring-Anbieter dieses Risiko –
beim unechten Factoring bleibt es beim Unternehmen.

Auszahlung (24–48 Stunden)

Der Zeitraum, in dem nach dem Forderungsverkauf die Liquidität bereitgestellt wird.
Ein entscheidender Vorteil von Factoring gegenüber klassischen Krediten.

B

Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)

Ein monatlicher Finanzbericht über die aktuelle Geschäftslage.
Factoring-Anbieter fordern die BWA oft für die Bonitätsprüfung an.

Bonität

Die Bonität beschreibt die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens oder einer Person.
Sie gibt Auskunft darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass offene Forderungen oder Kredite fristgerecht beglichen werden.
Im Factoring ist die Bonität der Kunden (Debitoren) entscheidend für die Prüfung und
die Übernahme des Ausfallrisikos.
Bewertungen erfolgen meist über Creditreform, Crif oder andere Wirtschaftsauskunfteien.

Bruttoinlandsprodukt (BIP) – Factoring-Anteil

Kennzahl, die das Volumen von Factoring im Verhältnis zur gesamten Wirtschaftsleistung eines Landes misst.
Zeigt die gesamtwirtschaftliche Bedeutung dieser Finanzierungsform.

C

Creditreform / Crif (Ratingagenturen)

Unternehmen, die die Bonität von Firmen bewerten.
Ihre Ratings werden von Factoring-Anbietern für die Risikoanalyse herangezogen.

D

Datensicherheit (DSGVO)

Rechtsrahmen für den Schutz personenbezogener und geschäftlicher Daten.
Seriöse Factoring-Anbieter arbeiten DSGVO-konform.

Days Sales Outstanding (DSO)

Englischer Begriff für die durchschnittliche Zahlungsdauer von Rechnungen.
Je höher der DSO-Wert, desto mehr Vorteile bringt Factoring.

Debitorenmanagement

Die Verwaltung und Überwachung offener Forderungen.
Beim Full-Service-Factoring übernimmt der Factoring-Anbieter diese Aufgabe vollständig.

Delkredere-Kosten

Spezielle Gebühren für die Übernahme des Ausfallrisikos.
Fallen meist nur beim unechten Factoring an.

E

Echtes Factoring

Form des Factorings, bei der der Factoring-Anbieter das gesamte Ausfallrisiko übernimmt.
Für KMU die sicherste und beliebteste Variante.

Einzelfactoring

Beim Einzelfactoring werden nur bestimmte Forderungen verkauft.
Flexibel, aber häufig teurer und nicht bei allen Factoring-Anbietern verfügbar.

Export-Factoring

Factoring von Forderungen gegenüber internationalen Kunden.
Schützt vor Zahlungsausfällen im Ausland und berücksichtigt verschiedene Währungen.

F

Factoring

Der Verkauf offener Forderungen an einen Factoring-Anbieter.
Bringt schnelle Liquidität, schützt vor Ausfallrisiken und entlastet beim Debitorenmanagement.

Factoring-Anbieter

Ein Factoring-Anbieter ist ein spezialisiertes Finanzunternehmen, das offene Forderungen ankauft und
Unternehmen innerhalb von 24 bis 48 Stunden Liquidität zur Verfügung stellt.
Neben der Vorfinanzierung übernehmen Anbieter je nach Modell auch das
Debitorenmanagement, das Mahnwesen und die Absicherung gegen
Zahlungsausfälle.
Die Wahl des richtigen Anbieters hängt von Faktoren wie Mindestumsatz,
Kostenmodell, Kundenkommunikation und Branchenfokus (z. B. VOB-Factoring) ab.

Factoring-Gebühr

Preis für die Dienstleistungen des Factoring-Anbieters, z. B.
Debitorenmanagement oder Risikoübernahme.
Höhe abhängig vom Umsatzvolumen und der Bonität.

Factoring-Prozess

Der Ablauf von der Rechnungserstellung über die Abtretung an den Factoring-Anbieter bis zur Auszahlung.
Grundwissen für alle, die Factoring nutzen möchten.

Forderungsverkauf

Der rechtliche Vorgang, bei dem offene Rechnungen an einen Factoring-Anbieter übertragen werden.
Das Herzstück von Factoring.

Full-Service-Factoring

Umfassendes Modell des Factorings, bei dem neben der Vorfinanzierung
auch Debitorenmanagement und Mahnwesen übernommen werden.

G

Gewährleistungsfrist

Zeitraum, in dem ein Handwerksbetrieb für seine Leistungen haftet.
Im VOB-Factoring werden Sicherheitseinbehalte oft erst nach Ablauf dieser Frist ausgezahlt.

H

I

Inhouse-Factoring

Variante des Factorings, bei der das Debitorenmanagement im Unternehmen verbleibt.
Bietet mehr Kontrolle, bedeutet aber höheren internen Aufwand.

Inkasso

Dienstleistung zum Eintreiben überfälliger Forderungen.
Im Gegensatz zum Factoring setzt Inkasso erst nach Zahlungsverzug ein.

J

Jahresabschluss

Umfasst Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang eines Unternehmens.
Factoring-Anbieter fordern ihn häufig als Unterlage für den Factoring-Antrag.

K

Kontokorrentkredit

Ein flexibler Kreditrahmen auf dem Geschäftskonto.
Wird oft mit Factoring verglichen, birgt aber höhere Risiken, da Banken den Kreditrahmen kurzfristig reduzieren oder kündigen können.

Kundenkommunikation (im Factoring)

Die Art, wie Unternehmen mit Geschäftspartnern über Factoring sprechen.
Offene Kommunikation stärkt Vertrauen und verhindert Missverständnisse.

KMU (kleine und mittlere Unternehmen)

Unternehmen mit bis zu 249 Mitarbeitern und einem Umsatz bis 50 Mio. €.
Rund 94 % der Factoring-Kunden in Deutschland gehören zu den KMU und nutzen Factoring zur Liquiditätssicherung.

L

Liquidität

Die Fähigkeit eines Unternehmens, kurzfristige Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.
Das zentrale Ziel von Factoring ist die Sicherung der Liquidität.

Liquiditätsmanagement

Unter Liquiditätsmanagement versteht man die Planung, Steuerung und Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens.
Ziel ist es, jederzeit genügend Mittel zur Verfügung zu haben, um laufende Kosten wie Löhne, Mieten oder Lieferantenrechnungen zu begleichen.
Im Factoring spielt Liquiditätsmanagement eine zentrale Rolle,
da durch den Forderungsverkauf kurzfristig Kapital freigesetzt wird.
Gerade Handwerksbetriebe und KMU nutzen Factoring,
um ihr Liquiditätsmanagement zu optimieren und Zahlungsausfälle abzusichern.

M

Maturity-Factoring

Variante des Factorings, bei der die Auszahlung erst zum Fälligkeitsdatum der Rechnung erfolgt.
Geeignet für Unternehmen mit stabilen und planbaren Cashflows.

Mindestumsatz

Jahresumsatz, ab dem ein Factoring-Vertrag möglich oder sinnvoll ist.
Viele Anbieter setzen eine Grenze von ca. 50.000 € pro Jahr an.

N

Nettorechnungsbetrag

Rechnungsbetrag ohne Umsatzsteuer.
Beim Factoring wird in der Regel der Nettobetrag finanziert, die Umsatzsteuer bleibt als durchlaufender Posten bestehen.

Nettoumsatz

Der Umsatz ohne Umsatzsteuer.
Viele Anbieter knüpfen die Voraussetzungen für Factoring an einen bestimmten jährlichen Nettoumsatz
(z. B. mindestens 50.000 €).

O

Offenes Factoring

Variante des Factorings, bei der der Kunde über die Abtretung der Forderung informiert wird.
Sorgt für Transparenz in der Kundenkommunikation.

Online-Portal

Digitale Plattform vieler Factoring-Anbieter, über die Unternehmen
ihre Forderungen, Auszahlungen und offenen Posten einsehen können.
Erhöht Transparenz und vereinfacht das Debitorenmanagement.

P

Prämie

Kostenbestandteil beim Factoring oder bei einer Ausfallrisiko-Absicherung.
Bezeichnet die Vergütung für das Risiko, dass der Kunde nicht zahlt.

Q

Qualifizierung der Forderung

Prüfung, ob eine Forderung für Factoring geeignet ist.
Voraussetzung sind erbrachte und unstrittige Leistungen sowie klare Zahlungsziele.

R

Rating / Scoring

Bewertung der Bonität eines Unternehmens durch Agenturen wie Creditreform oder Crif.
Dient Factoring-Anbietern als Grundlage für die Risikoübernahme.

Reklamation

Einwand oder Bestreitung einer Rechnung durch den Kunden.
Im Factoring kann dies die Auszahlung verzögern, weshalb eine saubere Leistungsdokumentation wichtig ist.

Reserve / Sicherheitseinbehalt

Zurückgehaltener Teil des Forderungsbetrags, meist 5–20 %.
Dient zur Absicherung gegen Reklamationen, Skonti oder Rückbuchungen.

Reverse Factoring

Finanzierungsmodell, bei dem der Factoring-Anbieter Rechnungen der Lieferanten sofort bezahlt.
Stärkt die Beziehung zu Lieferanten durch schnelle Zahlungen.

S

Saisonale Schwankungen

Umsatzschwankungen im Jahresverlauf, z. B. im Garten- und Landschaftsbau oder Heizungsbau.
Factoring hilft, Fixkosten auch in schwachen Monaten zu decken.

Sicherheitseinbehalt

Zurückgehaltener Teil einer Forderung – meist 5–15 % im Bau- und Handwerksbereich.
Wird nach Ablauf der Gewährleistungsfrist oder bei Projektabschluss ausgezahlt.

Skonto-Nutzung

Rabatt für besonders schnelle Zahlungen von Rechnungen.
Mit Factoring können Unternehmen Skonti bei Lieferanten konsequent ausschöpfen.

Stilles Factoring

Variante des Factorings, bei der der Kunde nichts von der Abtretung erfährt.
Schont die Kundenbeziehung, kann aber im Verzugsfall zu Rückfragen führen.

T

Transparente Kostenstruktur

Offene und klare Darstellung aller Gebühren im Factoring-Vertrag.
Ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des passenden Factoring-Anbieters.

U

Unechtes Factoring

Variante des Factorings, bei der das Ausfallrisiko beim Unternehmen verbleibt.
Bietet keine vollständige Sicherheit und wird von seriösen Vermittlern meist nicht empfohlen.

V

Vertragslaufzeit (Factoring-Vertrag)

Die Dauer, über die ein Factoring-Vertrag abgeschlossen wird.
Üblich sind 12 Monate mit automatischer Verlängerung, teilweise auch Testphasen.

VOB-Factoring

Speziell auf Bau- und Handwerksleistungen nach der VOB zugeschnittenes Modell.
Ermöglicht die Vorfinanzierung von Teil- und Abschlagszahlungen.
Oft mit Sicherheitseinbehalt von 5–15 %.

W

Wirtschaftsauskunft

Informationen über die Bonität von Kunden, z. B. von Creditreform oder Bürgel.
Eine wichtige Grundlage für die Bonitätsprüfung im Factoring.

Wirtschaftliches Risiko

Gefahr für Unternehmen, in Zahlungsschwierigkeiten zu geraten,
z. B. durch verspätete Zahlungen oder Kreditkündigungen beim Kontokorrentkredit.
Factoring reduziert dieses Risiko deutlich.

X

Y

Z

Zahlungsausfall

Wenn ein Kunde eine Rechnung nicht bezahlt.
Laut Atradius betrifft dies im B2B-Bereich 8–10 % aller Rechnungen.
Echtes Factoring schützt Unternehmen zuverlässig vor diesem Risiko.

Zahlungsziel

Die auf einer Rechnung festgelegte Frist, bis wann der Betrag bezahlt werden muss.
Im B2B-Bereich oft 30–90 Tage.
Mit Factoring verkürzt sich die Wartezeit auf 24–48 Stunden.

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