Häufige Fragen zu Factoring für Handwerksbetriebe

Was ist Factoring, wie läuft es ab, was kostet es und wann lohnt es sich. Die wichtigsten Antworten für Betriebe aus Bodensee Oberschwaben auf einen Blick.

Handwerker mit fragen zu factoring in oberschwaben

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Themenbereiche Factoring

Ob Bau, Elektro oder Sanitär. Wir kennen die Abläufe im Handwerk der Region Oberschwaben, Allgäu und Bodensee. Schnell erreichbar, klare Wege, kurze Entscheidungen.

Grundlagen faq horb factoring

Grundlagen

Ablauf faq horb factoring

Ablauf

Kosten faq horb factoring

Kosten & Vertrag

Risiken faq horb factoring

Risiken & Sicherheit

Image faq horb factoring

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Fakten faq horb factoring

Zahlen & Daten

Handwerk faq horb factoring

Handwerker

Anbieter faq horb factoring

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Grundlagen faq horb factoring

Grundlagen und Definitionen

In diesem Abschnitt erfährst du, was Factoring genau bedeutet, wie es funktioniert und für welche Unternehmen es geeignet ist. Wir erklären die verschiedenen Factoring-Arten und gehen auf wichtige Unterschiede zu anderen Finanzierungsformen ein.

Was ist Factoring & wie funktioniert es?

Factoring ist der Verkauf offener Forderungen (Rechnungen) an ein Factoring-Unternehmen. Du erhältst so innerhalb kurzer Zeit – meist 24 bis 48 Stunden – den größten Teil des Rechnungsbetrags als sofortige Liquidität. Neben dem Verkauf von Forderungen bedeutet Factoring auch Debitorenmanagement, Inkassodienstleistungen, Absicherung gegen Zahlungsausfälle und Risikomanagement – alles in einem Servicepaket.

Beispiel: Ein Handwerksbetrieb stellt eine Rechnung über 10.000 € mit 60 Tagen Zahlungsziel aus. Mit Factoring erhält er 9.640 € innerhalb von 24-48 Stunden, und der Anbieter übernimmt die Zahlungseintreibung.

Für welches Unternehmen eignet sich Factoring besonders?

Factoring ist ideal für Unternehmen mit langen Zahlungszielen oder Kunden, die spät zahlen. Besonders profitieren Branchen wie Handel, Handwerk, Industrie, Logistik oder Personaldienstleister.
Im Handwerk hilft Factoring, Löhne, Material und Lieferanten sofort zu bezahlen – und macht dich oft zum „Lieblingskunden“, weil du schneller bezahlen kannst und bessere Konditionen (z. B. Skonto) bekommst.

Wie wirkt sich Factoring auf meine Bilanz aus?

Factoring verbessert deine Liquidität, ohne Schulden aufzunehmen. Beim echten Factoring werden Forderungen aus der Bilanz genommen, was deine Eigenkapitalquote stärken kann. Sprich mit deinem Steuerberater, um die genauen Auswirkungen zu klären.

Was ist der Unterschied zwischen echtem und unechtem Factoring?

Beim echten Factoring übernimmt der Factor das volle Zahlungsausfallrisiko. Beim unechten Factoring musst du das Geld zurückzahlen, falls der Kunde nicht zahlt.
Wir bei Horb Factoring haben die unternehmerische Entscheidung getroffen, nur Verträge zu echtem Factoring zu vermitteln.

Was ist der Unterschied von Factoring zu Inkasso?

Factoring ist eine präventive Finanzierungslösung: Du verkaufst deine Forderungen laufend und erhältst sofort dein Geld. Das Factoring-Unternehmen übernimmt zusätzlich das Ausfallrisiko (bei echtem Factoring). Inkasso hingegen greift erst, wenn eine Forderung bereits überfällig ist. Es geht beim Inkasso um das Eintreiben überfälliger Rechnungen – beim Factoring um vorbeugende Liquiditätssicherung und Risikominimierung. Falls du eine einzelne offene Rechnung hast, kannst du diese auch an unseren Kooperationspartner Rechtsanwälte König & Partner übermitteln, anstatt auf Inkasso zurückzugreifen.

Welche Arten von Factoring gibt es?

Die wichtigsten Varianten sind:

  • Echtes Factoring – der Factor trägt das Ausfallrisiko.
  • Unechtes Factoring – das Ausfallrisiko bleibt bei dir.
  • Einzelfactoring – nur bestimmte Rechnungen werden verkauft.
  • Full-Service-Factoring – der Factor übernimmt zusätzlich Debitorenbuchhaltung und Mahnwesen.
  • Offenes Factoring – Kunde wird informiert
  • Stilles Factoring – Kunde wird nicht informiert
  • Inhouse-Factoring – das Forderungsmanagement bleibt bei dir
  • VOB-Factoring – speziell für Bau- und Handwerksleistungen, inkl. Abschlagszahlungen. Erfordert eine bestätigte Abnahme (z. B. Protokoll vom Polier). 

Zusätzlich gibt es Varianten wie Maturity-Factoring (Zahlung zum Fälligkeitsdatum) und Reverse Factoring (Lieferantenfinanzierung).

Ab welchem Umsatz lohnt sich Factoring?

Factoring lohnt sich oft schon ab einem Jahresumsatz von ca. 50.000 Euro. Gerade kleinere Handwerksbetriebe profitieren so von schneller Liquidität für Material- und Lohnzahlungen.

Kann Factoring meine Kreditwürdigkeit bei Banken verbessern?

Ja, Factoring kann deine Kreditwürdigkeit positiv beeinflussen, insbesondere beim echten Factoring. Da Forderungen aus der Bilanz genommen werden, verbessert sich deine Eigenkapitalquote, was Banken und Ratingagenturen positiv bewerten. Zudem zeigt die Nutzung von Factoring, dass du aktiv deine Liquidität managst, was Vertrauen schafft. Allerdings prüfen Banken auch andere Faktoren wie deine Gesamtverschuldung oder Rentabilität. Sprich mit deinem Steuerberater oder Bankberater, um die Auswirkungen im Detail zu klären.

Welche Vorteile hat Factoring gegenüber einem klassischen Bank- oder Kontokorrentkredit?

Beim Factoring handelt es sich nicht um einen Kredit, sondern um einen Forderungsverkauf. Dadurch verbesserst du sofort deine Liquidität, ohne neue Schulden aufzunehmen. Außerdem kannst du flexibler reagieren und musst keine Sicherheiten wie beim Kredit hinterlegen.

Viele Unternehmer wissen nicht, dass sie mit einem Kontokorrentkredit ein hohes wirtschaftliches Risiko eingehen. Denn die Bank kann den Kreditrahmen nach ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen jederzeit verringern oder kündigen. Dabei erwartet die Bank bei einer Kündigung den sofortigen Kontoausgleich, sonst droht sie mit der Kündigung des Geschäftskontos.

Ablauf faq horb factoring

Ablauf und Voraussetzungen

Hier zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie der Factoring-Prozess abläuft – von der Rechnungserstellung bis zur Auszahlung. Du erfährst, welche Unterlagen benötigt werden, wie schnell du dein Geld erhältst und ob deine Kunden an Horb Factoring zahlen müssen.

Wie läuft der Factoring-Prozess ab – von der Rechnung bis zur Auszahlung?

  1. Du stellst wie gewohnt eine Rechnung an deinen Kunden.
  2. Diese Rechnung wird an das Factoring-Unternehmen übertragen.
  3. Innerhalb von 24–48 Stunden bekommst du den Großteil des Rechnungsbetrags ausgezahlt.
  4. Das Factoring-Unternehmen übernimmt Abwicklung, Monitoring und das Ausfallrisiko.

Welche Voraussetzungen muss mein Unternehmen erfüllen, um Factoring nutzen zu können?

Üblicherweise brauchst du:

  • Erbrachte und unstrittige Leistungen
  • Rechnungen mit klaren Zahlungszielen (z. B. 30, 60 oder 90 Tage)
  • Nicht schon zu viele offene Forderungen in der BWA
  • Ein gutes Scoring bei Ratingagenturen wie Creditreform (< 350) oder Crif (< 3,0) (beispielhafte Werte)  
  • Für VOB-Factoring: Abnahmeprotokoll der Leistung

Kann ich Factoring mit meiner Buchhaltungssoftware verknüpfen?

Viele moderne Factoring-Anbieter bieten Schnittstellen zu gängigen Buchhaltungsprogrammen wie DATEV, Lexware oder sevDesk an. Dadurch kannst du Rechnungen direkt aus deiner Software an den Factor übermitteln und Zahlungseingänge automatisch verbuchen. Dies spart Zeit und reduziert Fehler. Frag bei deinem Factoring-Anbieter nach kompatiblen Schnittstellen oder einem API-Zugang, um deine Prozesse zu optimieren.

Kann ich Factoring auch nutzen, wenn ich nur wenige Rechnungen habe?

Das hängt vom Anbieter und deinem Unternehmensumsatz ab. Wenn du nur eine einzelne offene Rechnung hast, dann kannst du diese an unseren Kooperationspartner Rechtsanwälte König & Partner übermitteln.

Kann ich Factoring für alle Kunden nutzen?

Nicht immer – vor Beginn prüft der Factor die Bonität deiner Kunden. Für Kunden mit sehr schlechter Zahlungsmoral kann Factoring abgelehnt werden oder nur eingeschränkt möglich sein.

Kann mein Kunde die Rechnung in Raten an den Factor zurückzahlen?

Wir bei Horb Factoring arbeiten nur mit Anbietern zusammen, die keine Ratenzahlungen erlauben. Factoring ist kein Absatzfinanzierungsmittel. Ratenzahlungen deuten oft auf finanzielle Schwierigkeiten des Kunden hin. Einige Anbieter, die Ratenzahlungen ermöglichen, hatten in der Vergangenheit Insolvenzprobleme, weshalb wir solche Anbieter meiden, um unsere Kunden zu schützen.

Welche Unterlagen benötige ich für den Factoring-Antrag?

Typisch sind:

  • Aktuelle BWA und Jahresabschlüsse
  • Kunden- und Rechnungslisten
  • Gewerbe- oder Handelsregisterauszug
  • Zwei Beispiele abgewickelter Geschäfte
    (Anfrage, Angebot, Leistungsdokumentation, Rechnung(en))

Wie schnell erhalte ich mein Geld?

Die Auszahlung erfolgt in der Regel innerhalb von 24 bis 48 Stunden.

Gibt es Branchenbeschränkungen?

Die meisten Factoring-Anbieter arbeiten mit vielen Branchen, schließen aber sehr risikoreiche oder schwer überprüfbare Forderungen (z. B. Bauvorhaben ohne Abnahme) teilweise aus.

Wird meine Bonität als Unternehmen geprüft?

Ja, über Informationen aus Ratingagenturen (Creditreform, Crif) und deiner BWA. Zusätzlich prüft der Factor auch die Bonität deiner Kunden, da diese entscheidend für die Risikoübernahme sind.

Kann ich einzelne Rechnungen verkaufen oder muss ich alle abgeben?

Das hängt vom Anbieter ab. Es gibt flexible Modelle wie Einzelfactoring oder selektives Factoring, bei denen du nur einzelne Rechnungen einreichen kannst. Diese Modelle haben wir jedoch nicht im Portfolio, da wir für Einzelrechnungen unseren Kooperationspartner Rechtsanwälte König & Partner haben.

Müssen meine Kunden zukünftig an Horb Factoring zahlen?

Nein, Horb Factoring ist ein Vermittler. Wir finden den passenden Anbieter aus unserem Portfolio, erklären dir die Funktionsweise, besorgen die Unterlagen für ein Angebot und bleiben dein Ansprechpartner für Fragen.

Kosten faq horb factoring

Kosten und Vertrag

Hier beantworten wir Fragen zu den Kosten beim Factoring, wie sich Gebühren zusammensetzen und welche Vertragsmodelle es gibt.

Welche Kosten entstehen beim Factoring?

Je nach Anbieter individuelle Kosten oder All-Inclusive:


Individuell: Die Kosten setzen sich in der Regel aus zwei Bestandteilen zusammen:

  • Factoring-Gebühr für den Service (z. B. Debitorenmanagement, Risikoübernahme)
  • Zinsen für die Vorfinanzierung des Rechnungsbetrags

Die genauen Kosten hängen von deinem Umsatzvolumen, der Bonität deiner Kunden und der Art des Factorings ab. Bei Unternehmen mit hohen Umsätzen (z. B. 10 Mio Euro) ca. 0,5% Factoring-Gebühr + Zinsen.


All-Inclusive: Bei diesem Modell sind jegliche Kosten mit der Gebühr abgegolten – inklusive Bonitätsprüfungen. Je nach Unternehmensumsatz beträgt diese Gebühr durchschnittlich 3,6 % auf die Bruttorechnungssumme. (etwas höher mit Kunden im Ausland, etwas niedriger bei hohen Unternehmensumsätzen)

Fallen zusätzliche Gebühren an, z. B. für Bonitätsprüfungen?

Manche Anbieter erheben Gebühren für Bonitätsprüfungen oder Vertragsabschlüsse. Bei All-Inclusive-Modellen sind diese Kosten jedoch bereits in der Factoring-Gebühr enthalten.

Wie hoch ist der Sicherheitseinbehalt?

Einige Anbieter verzichten auf einen Sicherheitseinbehalt. Andere behalten 10–20 % als Sicherheit ein, z. B. für Reklamationen, Skonti oder Rückbuchungen. Beim VOB-Factoring sind es oft 5–15 %.

Kann ich die Factoring-Kosten steuerlich absetzen?

Ja, Factoring-Gebühren gelten als Betriebsausgaben und können steuerlich geltend gemacht werden. Die Umsatzsteuer auf die Factoring-Gebühren ist in der Regel als Vorsteuer abziehbar. Sprich am besten mit deinem Steuerberater für Details.

Wie transparent sind die Abrechnungen beim Factoring?

Ein seriöser Factor stellt alle Kosten, Zahlungen und offenen Posten klar und nachvollziehbar dar – oft in einem Online-Portal.

Wird 100 % der Rechnung ausgezahlt?

Ja, bei manchen Anbietern werden 100% (Abzüglich der Factoringgebühr) ausgezahlt. Andere zahlen ca. 80–90 % des Rechnungsbetrags aus. Der Rest wird als Reserve (Sicherheitseinbehalt) zurückgehalten, um z. B. Reklamationen oder Skonti abzudecken. Diese Reserve bekommst du nach Ablauf der vereinbarten Fristen ausgezahlt.

Gibt es versteckte Kosten beim Factoring?

Seriöse Factoring-Anbieter legen alle Kosten offen, dennoch solltest du auf versteckte Gebühren achten. Manche Anbieter berechnen Zusatzkosten, z. B. für die Prüfung neuer Kunden, Vertragsänderungen oder vorzeitige Kündigungen. Bei All-Inclusive-Modellen sind solche Kosten meist enthalten, aber es lohnt sich, den Vertrag genau zu prüfen. Horb Factoring arbeitet nur mit Anbietern zusammen, die transparente Kostenstrukturen bieten, und wir erklären dir alle Gebühren im Detail, bevor du dich entscheidest.

Ist Factoring teurer als ein Bankkredit?

Nicht unbedingt. Durch die Risikominimierung und den Zeitgewinn kann Factoring sogar günstiger sein, besonders wenn du Skonti und Rabatte bei deinen Lieferanten nutzen kannst.

Gibt es Mindestumsätze oder Vertragslaufzeiten?

Horb Factoring arbeitet mit Anbietern, die ab einem Unternehmensumsatz von 50.000 € Factoring anbieten. Die Vertragslaufzeit beträgt meist 12 Monate mit automatischer Verlängerung. Einige Anbieter bieten eine Testphase von wenigen Monaten an, um Factoring zu prüfen.

Welche Nachteile hat Factoring?

Factoring verursacht Kosten, kann Einfluss auf die Beziehung zu deinen Kunden haben und eignet sich nicht für alle Branchen oder Fälle. Außerdem erfordert es eine gewisse Umstellung der internen Prozesse.

Gibt es jährliche Pauschalen oder Delkredere-Kosten?

Manche Anbieter verlangen neben der Service-Gebühr noch Pauschalen oder separate Delkredere-Kosten (für Ausfallrisiko). Wir achten darauf, dass solche Kosten transparent und fair gestaltet sind.

Risiken faq horb factoring

Risiken und Sicherheit

Factoring ist sicher – wenn du die Vertragsbedingungen kennst. Hier erklären wir, wer das Ausfallrisiko trägt, wie mit Reklamationen umgegangen wird und wie deine Daten geschützt sind.

Wer trägt das Risiko, wenn der Kunde nicht zahlt?

Wir vermitteln ausschließlich echtes Factoring. Das heißt: Der Anbieter trägt das Ausfall- und Insolvenzrisiko deiner abgetretenen Forderungen.

Wie sicher sind meine Daten und Geschäftsinformationen?

Anbieter arbeiten DSGVO-konform mit modernen, abgesicherten Systemen. Zugriff für den Steuerberater ist in der Regel möglich – alle Zahlen im Blick, weniger Abstimmung.

Was passiert, wenn mein Kunde die Rechnung reklamiert oder bestreitet?

Du wirst über das Online-Portal des Anbieters informiert und kannst Unterlagen/Argumente beibringen. Eine lückenlose Leistungsdokumentation (Aufmaß, Abnahme, Lieferscheine, Fotos) beschleunigt die Klärung.

Was passiert, wenn mein Kunde insolvent wird?

Beim echten Factoring trägt der Factoring-Anbieter das Insolvenzrisiko. Du hast dein Geld bereits erhalten – unabhängig von der späteren Zahlungsfähigkeit des Debitors.

Image faq horb factoring

Kundenbeziehungen und Image

Wie wirkt sich Factoring auf deine Kundenbeziehung aus? Hier gehen wir auf Kommunikation, offenes/stilles Factoring und internationales Factoring ein.

Beeinträchtigt Factoring die Beziehung zu meinen Kunden?

In der Regel nicht. Viele Geschäftspartner – ob Bauherren, Architekten oder größere Firmenkunden – sind mit Factoring bereits vertraut. Offene Kommunikation sorgt für Vertrauen – und oft verkürzen sich sogar interne Abläufe beim Kunden.

Muss ich meine Kunden über das Factoring informieren? (Offenes Factoring)

Ja, beim offenen Factoring gehen Zahlungen direkt an den Anbieter. Du übermittelst die Rechnung dem Anbieter, der sie mit einem Deckblatt an deinen Kunden schickt. Das Deckblatt erklärt die Zahlung an den Anbieter.

Wie erkläre ich meinen Kunden den Wechsel zu Factoring?

Kurz, ehrlich, nutzenorientiert: „Wir nutzen Factoring, um Projekte schneller abzuwickeln, Liquidität zu sichern und Prozesse zu optimieren.“

Wie wirkt sich Factoring auf meine Verhandlungen mit neuen Kunden aus?

Factoring kann deine Verhandlungsposition sogar stärken, da du durch schnelle Liquidität flexibler auf Kundenwünsche eingehen kannst, z. B. durch großzügigere Zahlungsziele oder geringeren/keinen Anzahlungen. Wichtig ist, Factoring professionell zu kommunizieren: Erkläre neuen Kunden, dass du Factoring nutzt, um Prozesse zu optimieren und Projekte schneller umzusetzen. Die meisten Kunden, besonders im B2B-Bereich, sind mit Factoring vertraut und sehen es als Zeichen eines gut organisierten Unternehmens.

Beeinträchtigt Factoring mein Image?

Offenes Factoring kann bei einzelnen Kunden zunächst den Eindruck erwecken, dass ein Dritter deine Forderungen eintreibt. Mit einer klaren und offenen Kommunikation stellst du jedoch sicher, dass deine Kunden Factoring als das wahrnehmen, was es ist: eine etablierte und professionelle Finanzierungsform. Richtig erklärt stärkt es dein Image: moderne Prozesse, Stabilität, Verlässlichkeit.

Gibt es Factoring, ohne dass meine Kunden informiert werden? (Stilles Factoring)

Ja, beim stillen Factoring gibst du die Rechnung mit der Bankverbindung des Anbieters an deinen Kunden weiter, ohne das Factoring aktiv zu erwähnen. Parallel übermittelst du die Rechnung dem Anbieter. Achtung: Zahlt der Kunde nicht fristgerecht, kontaktiert der Anbieter ihn, was zu Nachfragen führen kann.

Wie reagieren Kunden auf Factoring?

Erfahrungswerte: überwiegend positiv, wenn Nutzen und Abläufe erklärt sind.

Muss mein Kunde dem Factoring zustimmen?

Bei offenem Factoring wird dein Kunde darüber informiert, dass die Forderung an einen Factor abgetreten wurde. Eine ausdrückliche Zustimmung ist in der Regel nicht notwendig – der Hinweis erfolgt direkt auf deiner Rechnung.

Wichtig: In manchen Branchen, vor allem in der Automobilindustrie, gibt es Abtretungsverbote. Prüfe daher deine bestehenden Verträge, ob Factoring ausdrücklich ausgeschlossen ist.

Kann ich Factoring auch für internationale Kunden nutzen?

Ja, viele Anbieter bieten spezielles Export-Factoring an. Dabei werden auch unterschiedliche Währungen und Länder berücksichtigt.

Fakten faq horb factoring

Zahlen, Daten und Fakten zu Factoring

Hier erhältst du Informationen zur Marktentwicklung von Factoring in Deutschland, Europa und weltweit, zu Zahlungszielen und realen Zahlungsdauern, zu Risiken wie Zahlungsausfällen und Insolvenzen sowie zu den Auswirkungen auf Unternehmen in verschiedenen Branchen.

Wie verbreitet ist Factoring in Deutschland?

In Deutschland ist Factoring stark im Kommen. Der Anteil des Factorings am Bruttoinlandsprodukt liegt 2024 bei etwa 9,3 % – mit steigender Tendenz.

Besonders kleine und mittelständische Unternehmen nutzen Factoring zunehmend, um ihre Liquidität zu sichern.

Im Vergleich: In Belgien sind es rund 23,2 %, in Spanien 18,5 % und in Frankreich etwa 15,9 %.

(Quelle: Deutscher Factoring-Verband e.V., Jahresbericht 2024)

Wie entwickeln sich Zahlungsziele und die tatsächliche Zahlungsdauer (DSO) in Deutschland?

Unternehmen geben zwar etwas kürzere Zahlungsziele (Ø 31,22 Tage im 2. HJ 2024 vs. 32,05 im Vorjahr), aber im B2B wurden Rechnungen H1 2025 im Schnitt erst nach 39,35 Tagen bezahlt.

Je nach Branche (z. B. Chemie, Einzelhandel) verlängern sich Laufzeiten sogar.

(Quelle: Creditreform)

Wie lange nutzen Unternehmen Factoring?

Viele größere Unternehmen setzen seit Jahren auf Factoring. Rund 20 % nutzen es schon seit über zehn Jahren, während bei kleineren Firmen das Instrument oft erst seit kurzer Zeit (unter zwei Jahren) im Einsatz ist.

Wie verbreitet sind verspätete Zahlungen in Deutschland?

Verspätete Zahlungen sind inzwischen der Normalfall. Laut Atradius wurden:

  • 2023: 53 % aller B2B-Rechnungen verspätet bezahlt,
  • 2024: 57 %
  • 2025: 55 %

Das bedeutet: Mehr als jede zweite Rechnung kommt nicht pünktlich. Mit Factoring hast du dein Geld trotzdem nach 24–48 Stunden – unabhängig davon, wann dein Kunde zahlt.

(Quelle: Atradius Payment Practices Barometer 2023, 2024, 2025)

Wie lange müssen Unternehmen in Deutschland auf ihr Geld warten?

Die durchschnittliche Zahlungsdauer bleibt hoch – mit klaren Branchenunterschieden:

  • Bauwirtschaft: bis zu 87 Tage
  • Automotive: ca. 68 Tage
  • Konsumgüter: rund 45 Tage

Factoring verkürzt diese Wartezeit auf 24–48 Stunden. So sicherst du deine Liquidität, statt wochenlang auf dein Geld zu warten.

(Quelle: Atradius Payment Practices Barometer 2024)

Was sind die Hauptgründe für verspätete Zahlungen?

Unternehmen nannten 2025 folgende Ursachen:

  • 36 %: fehlende Liquidität bei Kunden
  • 33 %: wirtschaftlicher Druck
  • 32 %: operative Probleme
  • 28 %: Lieferkettenstörungen

All das liegt außerhalb deiner Kontrolle. Factoring sorgt dafür, dass dein Geld trotzdem sofort kommt.

(Quelle: Atradius Payment Practices Barometer 2025)

Wie stark belasten unbezahlte Rechnungen Unternehmen wirklich?

Europäische Unternehmen schreiben durchschnittlich nur 0,9 % ihres Jahresumsatzes als uneinbringliche Forderungen ab – in Deutschland liegt der Wert ähnlich.

Das klingt wenig, doch der Zeitverlust ist enorm:
Firmen verbringen im Schnitt
10,15 Stunden pro Woche damit, offenen Rechnungen hinterherzulaufen. Das entspricht 73 Arbeitstagen pro Jahr – Zeit, die nicht für Wachstum oder neue Aufträge genutzt werden kann.

(Quelle: Intrum – European Payment Report 2024)

Wie verbreitet ist Factoring im europäischen Vergleich?

Europaweit erreichte das Factoring-Volumen 2024 rund 2,48 Bio. € – das sind 11,2 % des europäischen BIP.
Global wuchs der Markt 2024 um ca. 2,7 % auf rund 3,89 Bio. €.

(Quelle: EUFederation Annual Factoring Data)

Was sind die Wachstumszahlen von Factoring in Deutschland?

Im Jahr 2024 betrug das Forderungsvolumen via Factoring rund 398,8 Mrd. Euro, ein Wachstum von 3,7 % gegenüber dem Vorjahr.

Seit 2009 ist der deutsche Factoring-Markt durchschnittlich um etwa 8 % jährlich gewachsen.

Die Branche erzielte 15 Jahre in Folge Wachstum – ein starkes Argument für die Stabilität von Factoring.

(Quelle: Deutscher Factoring-Verband e.V., Jahresbericht 2024)

Welche Rolle spielt Factoring in der Digitalisierung?

Factoring unterstützt die Digitalisierung, da viele Anbieter Online-Portale für die Rechnungsverwaltung und -übersicht bieten, was Zeit spart und Prozesse effizienter macht. Der Steuerberater kann in der Regel auf dieses Portal zugreifen und hat somit alle Zahlen ebenfalls im Blick.

Welche Unternehmen nutzen Factoring?

Factoring ist besonders bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) beliebt – etwa 93,9 % der Factoring-Kunden haben einen Umsatz von bis zu 10 Mio. Euro, aber diese machen nur 24,2 % des Forderungsvolumens aus.

Große Unternehmen (Umsatz ab 50 Mio. €) repräsentieren nur 2,5 % der Kunden, aber 59,8 % des Volumens.

Die fünf wichtigsten Branchen sind: Handel und Handelsvermittlung, Gesundheitswesen, Ernährungsgewerbe, Metallerzeugung/-verarbeitung und Fahrzeugbau.

(Quelle: Deutscher Factoring-Verband e.V., Jahresbericht 2024)

Wie hoch ist das Risiko von Zahlungsausfällen?

Das Risiko schwankt leicht, bleibt aber gefährlich.
Totalausfälle bei Verkäufen auf Rechnung:

  • 2023: 8 %
  • 2024: 10 %
  • 2025: 8 %

Selbst wenn nur 8–10 % deiner Rechnungen nicht bezahlt werden, bedeutet das bei 500.000 € Jahresumsatz Verluste von 40.000–50.000 €. Factoring schützt dich genau vor diesen Ausfällen.

(Quelle: Atradius Payment Practices Barometer 2023, 2024, 2025)

Wie entwickelt sich die Insolvenzsituation?

2024 gab es +22,4 % mehr Unternehmens­insolvenzen als 2023 (endgültige Destatis-Zahlen).
Juli 2025: beantragte Regelinsolvenzen +19,2 % ggü. Juli 2024.

Auch die Sorge um Kundeninsolvenzen nimmt weiter zu:

  • 2023: 65 % der Unternehmen rechneten mit mehr Insolvenzen
  • 2024: 70 %
  • 2025: 71 %

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kunde ausfällt, steigt.

(Quelle: Atradius Payment Practices Barometer 2023, 2024, 2025)

Welche Branchen sind besonders von Insolvenzen betroffen?

  • Bauwirtschaft: 66 % erwarten mehr Insolvenzen, Wartezeit bis zu 87 Tage
  • Maschinenbau: 64 % erwarten mehr Insolvenzen, Ausfallquote 10 %
  • Automotive: 56 % erwarten mehr Insolvenzen, Überfälligkeiten stark gestiegen

Gerade in diesen Branchen ist Factoring der Rettungsanker für Liquidität und Planungssicherheit.

(Quelle: Atradius Payment Practices Barometer 2025)

Warum unterscheiden sich die Angaben zu Zahlungsausfällen (Atradius: 8 %, Intrum: 0,9 %)?

Die Unterschiede liegen nicht in den Daten, sondern in der Berechnungsweise:

  • Atradius misst die Ausfälle am Wert der B2B-Rechnungen auf Kreditbasis. Dort gehen im Schnitt 6–8 % verloren.
  • Intrum misst die Ausfälle am gesamten Unternehmensumsatz (inkl. Barzahlungen, Kartenzahlungen, Abos, Dienstleistungen etc.). Dadurch erscheinen die Write-offs kleiner – nur 0,9 % vom Umsatz .

     

Rechenbeispiel: Wenn z. B. 12 % deines Umsatzes auf Rechnung läuft und davon 8 % ausfallen → 0,12 × 0,08 = 0,96 % vom Gesamtumsatz. Das liegt genau bei Intrums 0,9 %.

Fazit:
Atradius zeigt: Wo du auf Rechnung verkaufst, sind die Ausfälle hoch.
Intrum zeigt: Im Gesamtbild wirkt es kleiner, frisst aber enorme Zeit73 Arbeitstage pro Jahr für Mahnwesen ).

Handwerk faq horb factoring

Factoring speziell für Handwerksunternehmen

In diesem Abschnitt beantworten wir häufige Fragen rund um Factoring, die besonders Handwerksbetriebe betreffen. Du erfährst, wie Factoring im Bau- und Handwerksbereich funktioniert, was es mit VOB-Factoring auf sich hat, wie Sicherheitseinbehalte gehandhabt werden und welche Vorteile Factoring für deine Liquidität, Lieferantenbeziehungen und Projektabwicklung bringt. Außerdem erklären wir, wie deine Kunden auf Factoring reagieren und wie du es nutzen kannst, um größere Aufträge anzunehmen.

Warum ist Factoring gerade für Handwerker interessant?

Im Handwerk haben Kunden oft lange Zahlungsziele oder zahlen erst nach Abnahme. Das kann die Liquidität belasten – besonders, wenn Materialkosten, Löhne und laufende Betriebsausgaben sofort fällig werden. Mit Factoring hast du dein Geld in der Regel innerhalb von 24–48 Stunden und kannst ohne Wartezeit weiterarbeiten.

Kann Factoring bei saisonalen Schwankungen im Handwerk helfen?

Ja, Factoring ist ideal für Handwerksbetriebe mit saisonalen Umsatzschwankungen, z. B. im GaLa-Bau oder bei Heizungs- und Sanitärbetrieben. In schwachen Monaten sorgt Factoring für Liquidität, um Fixkosten wie Löhne oder Material zu decken. In starken Monaten kannst du durch schnelle Auszahlungen mehr Projekte annehmen, ohne auf Kundenzahlungen zu warten.

Wie hoch ist der übliche Sicherheitseinbehalt im Handwerk?

Bei manchen Anbietern werden 100% (Abzüglich der Factoringgebühr) ausgezahlt. Ansonsten wird in vielen Bau- und Handwerksprojekten ein Einbehalt von 10–20 % des Rechnungsbetrags vereinbart. Beim Factoring gilt Ähnliches – der Factor behält diesen Betrag als Sicherheit zurück, um Risiken wie Reklamationen, Skonti oder Garantiefälle abzudecken.

Gibt es Besonderheiten beim Factoring von Bauleistungen?

Ja. Bauleistungen sind oft komplexer zu prüfen, weshalb Factoring-Anbieter auf eine saubere Dokumentation Wert legen. Dazu gehören: unterschriebene Abnahmeprotokolle, Leistungsnachweise, Aufmaßblätter oder Fotos vom Baufortschritt.

Kann Factoring mir helfen, größere Projekte anzunehmen?

Ja. Wenn du weißt, dass du Material und Personal vorfinanzieren kannst, ohne Monate auf die Zahlung zu warten, kannst du auch größere und lukrativere Aufträge annehmen. Factoring verschafft dir damit nicht nur Sicherheit, sondern auch Wachstumsmöglichkeiten.

Was ist VOB-Factoring und wann brauche ich es?

VOB-Factoring ist speziell auf Bau- und Handwerksleistungen nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) zugeschnitten. Es ermöglicht die Vorfinanzierung von Teil- und Abschlagszahlungen, auch wenn das Projekt noch nicht vollständig abgeschlossen ist.
Wichtig: Für VOB-Factoring brauchst du ein unterschriebenes Abnahmeprotokoll oder eine schriftliche Bestätigung des Baufortschritts (z. B. vom Polier). Häufig wird ein Sicherheitseinbehalt von 5–15 % einbehalten, der erst nach Ablauf der Gewährleistungsfrist oder bei endgültigem Projektabschluss ausgezahlt wird.

Was bringt Factoring meinen Lieferantenbeziehungen?

Durch sofortige Liquidität kannst du Materialrechnungen schneller bezahlen. Das sorgt für zufriedene Lieferanten, bessere Einkaufskonditionen und oft zusätzliche Skonto-Möglichkeiten. Langfristig wirst du so zum bevorzugten Kunden.

Wie reagieren Kunden im Handwerk auf Factoring?

Viele Kunden kennen Factoring bereits, z. B. von größeren Bauunternehmen oder Arztrechnungen. Offen erklärt, wird Factoring als professioneller Prozess akzeptiert – oft sogar als Qualitätsmerkmal.

Welche Branchen im Handwerk können Factoring nutzen?

Zimmerer, Dachdecker, Elektriker, Heizungs-/Sanitärbetriebe, Maler, Schreiner, Trockenbauer, Gebäudereiniger, Metallbauer, GaLa-Bauer und viele weitere Gewerke mit gewerblichen und privaten Kunden.

Ab welchem Umsatz lohnt sich Factoring?

Häufig bereits ab ca. 50.000 € Jahresumsatz – ideal, um Material- und Lohnkosten planbar zu finanzieren.

Anbieter faq horb factoring

Wie finde ich den passenden Factoring-Anbieter?

Der passende Anbieter hängt von Umsatz, Branche, Kundenstruktur und deinen Prozessen ab. Wir bei Horb Factoring analysieren dein Geschäftsmodell und vermitteln dich an einen Anbieter, der genau zu dir passt – mit transparenter Gebührenstruktur, flexiblen Laufzeiten, digitalen Schnittstellen und persönlicher Betreuung.
Sprich uns an – wir erstellen dir gerne ein unverbindliches Angebot und begleiten die Umsetzung.

Noch Fragen offen?

Ob Bau, Elektro oder Sanitär. Wir kennen die Abläufe im Handwerk der Region Oberschwaben, Allgäu und Bodensee. Schnell erreichbar, klare Wege, kurze Entscheidungen.

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